IM ALTAI DER MONGOLEI

In den letzten schneereichen und extrem kalten Wintern mit Temperaturen unter – 40 C° haben viele Hirten nomaden all ihr Vieh verloren. Mongoleiweit sind alleine von 1999 bis 2002 mindestens 10 Millionen Tiere dem „Dsud“ (Extremwinter) zum Opfer gefallen. Viele Hirtennomadenfamilien waren auf einen Schlag ohne Vieh.
Einige wanderten in Siedlungen oder in die Landeshauptstadt ab und fristen nun dort von Handlangerdiensten oder arbeitslos ihr Leben.

Im äußersten Westen der Mongolei, fast 2000 km von der Landeshauptstadt entfernt, ohne Infrastrukturen und kaum anderen Einkommensmöglichkeiten außer der Viehzucht, hat man jedoch angefangen, sich auf die alte Technik des Filzens von Hand zu besinnen, um wenigstens ein bißchen Einkommen zu erwirtschaften. Dazu muss man wissen, die Mongolei ist das Land der Filzkultur schlechthin und kann auf eine jahrtausende alte Tradition zurückblicken.

TRADITIONEN UND FILZE

Um sich und ihre Familien am Leben zu erhalten, filzen Bergnomadenfrauen aus dem Altai mit naturbelassener
und selbst gefärbter Schafwolle.

Im Herbst 2003 wurde im Kreis Zengel, unweit des höchsten Berges der Mongolei, das ehemalige Backhaus
gekauft und in einen Ort der Gemeinschaft für Tuwa-Frauen umgestaltet. An diesem Ort des Lernens und
Arbeitens gibt es eine Handarbeitsstube, wo gemeinsam gefilzt und genäht wird. Dabei folgen die Frauen alten Mustern.

Jede Nomadenfrau kann filzen, so wie man es Jahrhunderte lang getan hat: vor allem Jurtenfilze aus unbehandelter Schafwolle. Aber die feineren Stücke, also Strümpfe, Schuhe, Handschuhe, Mützen und Hüte, verlangen eine andere Technik, die nun wieder entdeckt wird.

Ansporn für die Frauen ist die Erkenntnis, dass man früher wahre Meisterstücke angefertigt hat, auch mit eingearbeiteten Leder-, Metall-, Knochen- und Hornstücken und Applikationen. Das Bild einer besonders schönen alten Satteldecke aus Filz hängt nun im Haus der Frauen und erinnert an die große Vergangenheit
der Bergnomaden. Sie ist ein Grabfund von der anderen Seite des Altai, aus Pazyryk und etwa 2500 Jahre alt.

AKTUELLES PROJEKT

Mit der Herstellung und dem Verkauf der Filzarbeiten versuchen die Frauen, sich selbst am Leben zu erhalten. Ein Teil der Filzerzeugnisse gelangt auf den örtlichen Markt. Der Erlös ist jedoch gering, der Markt bietet nur beschränkte Absatzmöglichkeiten. Also helfen wir als „Freunde des Altai“ und bringen Teppiche und Sitzfilze, nach alten Mustern gefertigt, aber auch andere, dem europäischen Geschmack entgegenkommende Sachen zum Verkauf nach Europa. Der Erlös fließt den Frauen direkt zu.
So kann das Filzhaus unterhalten und weiter ausgebaut werden. Im Frühjahr 2004 entstand ein Brunnen, wurden Bäume gepflanzt und ein Gemüsegarten angelegt. Vorläufige Bilanz: Bislang haben 60 Frauen
einen Filzkurs mitgemacht, bei dem sie die Technik des feinen Filzens gelernt haben. Für 2009 sind erneut Verbesserungen der Anlage und der Ausbau der Bibliothek vorgesehen.


Technik und Beispiele:

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Alle Filze sind von Hand gearbeitete Unikate. Bitte verstehen Sie es so: Weil man unsere Filze sehen und anfassen und die Filzschuhe anprobieren sollte, verschicken wir keine Filze. Bei Seminaren, Workshops und Veranstaltungen der Freunde des Altai und von Amélie Schenk sind Filze erhältlich. Oder sie sind zu beziehen über:

Filze sind zu beziehen über:

  • Buchladen in der Rainhof Scheune
    Höllentalstraße 96 • D-79119 Kirchzarten
    www.buchladen-rainhof.de
  • DLM Deutsches Ledermuseum
    Frankfurter Str. 86 • D-63067 Offenbach am Main • Tel. +49 69 829798-0
    www.ledermuseum.de
  • Crea Time • Atelier für Stoffdesign
    Löherstr. 6 • D-36037 Fulda • Tel. +49 (0)661 242663
    www.creatime.de
  • Fußzonenreflex- Massage-Praxis
    Chennerenweg 2 • CH-8213 Neunkirch (bei Schaffhausen) • Tel. +41 (0)51 6814316
    www.rzf.ch

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