KRANKENHAUS
FÜR TRADITIONELLE MONGOLISCHE MEDIZIN IN DER WESTMONGOLEI
ERÖFFNET
Im
Spätsommer 2008 ist ein kleines Privatkrankenhaus für altmongolische
Medizin in der Westmongolei eröffnet worden. Wir fördern diese
Initiative. Ein junger Arzt tat diesen mutigen Schritt, denn
es ist zunächst ein finanzielles Wagnis. Er hat einen Abschluss
in traditioneller mongolische Medizin und Allopathie an der
Medizinischen Hochschule in Ulaanbaatar und gehörte mit zu
den allerersten Studenten dieses neu eingerichteten Studienganges
nach der Wende von 1990 in der Mongolei. Die traditionelle
Medizin galt als konterrevolutionär und war verboten. Trotzdem
wurde sie heimlich an einige Personen weitergegeben und überlebte
so trotz Unterdrückung im Verborgenen.
Das
Krankenhaus ist in einem alten Gebäude eingerichtet, das zunächst
renoviert wurde, aber der sehr kalte Winter machte weitere
Maßnahmen notwendig. Brennstoff für die Heizung musste gekauft
werden und zwei Heizer wollen bezahlt sein, um einen 24-Stunden-Betrieb
der Heizung zu gewährleisten. Für den laufenden Klinikbetrieb
werden Kosten anfallen, ebenso für Medikamente, für die Aufrechterhaltung
des Hygienestandards, die Versorgung der stationären Patienten
und für allgemeines Verbrauchsmaterial.
Wichtig
ist, dass jetzt die traditionelle Medizin in der Westmongolei
ein Haus hat. Unzufrieden mit der staatlichen medizinischen
Versorgung, kommen die Patienten (besonders auch Mütter mit
ihren Kindern) nun zur ambulanten und stationären Behandlung
(10 bis 15 Betten, je nach Bedarf) in das neu eröffnete Privatkrankenhaus
für traditionelle mongolische Medizin. Diese Behandlung ist
ihnen nicht fremd und unverständlich, im Gegenteil sie ist
in Einklang mit der Natur, mit der sie tagein, tagaus leben.
Die
traditionelle Medizin kommt mit wenigem aus. Pulsdiagnose
ist Grundlage der Diagnose und ist vergleichbar mit der traditionellen
tibetischen und chinesischen Medizin. Es wird mit Hitze, Schröpfen,
Aderlass und Akupunktur behandelt, hinzukommen heiße Sandbehandlungen,
auch solche mit Wasser und Stutenmilch. Die Medizin entstammt
der nomadischen Lebensweise, berücksichtigt die aus den nomadischen
Lebensformen hervorgehenden Krankheiten und ist an Land und
Klima ausgezeichnet angepasst, ist sanft und für die Nomaden
oftmals viel besser verträglich als die herkömmliche Medizin.
Lange unterdrückt, lebt sie landesweit erfolgreich wieder
auf. Zum Wohl des Menschen, der als ganzes auch in seiner
Seele behandelt wird.
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