DIE TUWA-SCHULE IN DER WESTMONGOLEI

Unweit des höchsten Berges der Mongolei im Hohen Altai lebt das Volk der Tuwa-Bergnomaden. Es ist ein altes, fast schriftloses Volk mit einer Altturksprache, d. h. es bedient sich meistens einer Fremdsprache, also des Mongolischen, wenn es schreibt. Sitten und Gebräuche, Märchen und Legenden werden in den Menschen selbst am Leben erhalten.

Darauf vorbereitet werden die Kinder in einer Grundschule, die vor über zehn Jahren kurz nach der Wende von 1990 gegründet wurde.

Die Tuwa-Schule stellt mangels anderer institutionalisierter Formen innerhalb der Gesellschaft den Kern der Tuwa-Kultur dar. Nur ist die Existenz der Schule bedroht, die Staatskasse ist fast leer, und es fehlt hinten und vorne an Mitteln und Geldern. Nur eines ist sicher: Alle Herzen, und besonders die der Lehrer und Schüler hängen an ihrer Schule. Wenn die Schule nur weiter besteht! - so denken viele. Dann werden die Nomadenkinder eher eine Zukunft und das Volk als ganzes in den Bergen eine Überlebenschance haben.

Das Schulgebäude aus den 60er Jahren befindet sich trotz der jüngsten Renovationen immer noch in einem sehr schlechten Zustand. Seit Herbst 2002 gibt es endlich eine Heizungsanlage. Der Schulbetrieb ist zukünftig nur gewährleistet, wenn Spenden in Form von Naturalien und Geld für den Unterhalt fließen. Hierfür setzen wir uns ein.

Die alte Kultur fördern heißt Lebensmut geben

Ein wesentliches Element der Tuwa-Kultur ist der Kehlkopfgesang, auch Chöömij genannt, für den ja die Tuwa in ihrem eigenen Staat, nördlich der Mongolei, weltbekannt geworden sind. Im Altai ist die Kunst kurz vor dem Aussterben. Seit einem Jahr nun werden traditionelle Gesänge und der Kehlkopfgesang an der Schule unterrichtet. Wir fördern auch diesen Musikunterricht.

Die Kultur erhalten und von innen heraus stärken scheint wichtiger denn je, in einer Zeit, in der das nomadische Dasein – und andere Erwerbsformen außer Viehwirtschaft gibt es in der Bergsteppe nicht – nur mehr ein Minimum an Einkommen verschafft. Die Musik, die Epen und Gedichte, die in jüngster Zeit reichlich entstehen, sind Hoffnungsträger trotz der Widrigkeiten und Rückschläge. Den Menschen dort darf der Lebensmut nicht noch mehr sinken. Die Statistik sagt: Der Kreis Zengel ist der mit dem meisten Alkoholkonsum.

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